Zauberei 🧙♂️? Nein, Hilfe zur Selbsthilfe🚀

Die Wörter “Riss im Meniskus” und die Aussicht auf eine Operation verfolgten mich in meinen Träumen. Nun gut, hilft ja nichts, ...
Zauberei 🧙♂️? Nein, Hilfe zur Selbsthilfe🚀
Und so begann ich rund drei Wochen nach der OP mit der japanischen Trainingsmethode - Kaatsu. Kaatsu kannte ich bis dato überhaupt nicht bzw. hatte ich gesehen, dass es einige Eishockeyspieler der Heilbronner Falken nach Verletzungen im Physio & Kraftpotential machten, aber ich konnte mir nichts darunter vorstellen.
Mir wurden an den Armen jeweils links und rechts Druckmanschetten angelegt, der Druck eingestellt und die Manschetten aufgepumpt. Dann startet der Aufwärmzirkel hierbei werden in acht Runden à 20 Sekunden alle wichtigen Muskeln in den Armen “aktiviert”. Die Übungen an sich werden mit Eigenkörpergewicht oder relativ leichten Gewichten (verglichen zum Krafttraining vor meiner Verletzung) so lange ausgeführt bis der Muskel erschöpft ist und nichts mehr geht. Durch die Veränderung des Blutflusses durch den Druck der Manschetten führen schon Übungen mit leichten Gewichten in kürzester Zeit zur Muskelerschöpfung. Das ist vor allem für die Gelenke viel schonender und hilft auch dabei Muskeln zu erhalten, die, z.B. wie mein Bein, zunächst nicht selbst aktiv trainiert werden können. Daher hatte ich auch bei den Beinen die Manschetten um beide Oberschenkel, obwohl ich zu Beginn nur mit links die Übungen ausführen konnte. In der Anfangszeit wurde der Druck in den Übungen 3 x 1 Minute aufrechterhalten, gesteigert auf 3 x 2 Minuten und inzwischen werden die Manschetten nach dem Aufwärmzirkel abgestöpselt und der Druck an den Armen 15 und an den Beinen 20 Minuten durchgängig aufrecht erhalten.
Ich erinnere mich noch an meine erste Armübung: Bizepscurls mit 2kg Kurzhanteln. Im Fitnessstudio habe ich zuletzt mit 8kg pro Seite trainiert und meine Skepsis, dass mich das in irgendeiner Form anstrengen würde, war doch recht groß, aber ich wurde eines besseren belehrt. Kaatsu ist wirklich unglaublich effektiv und man merkt den Unterschied zum herkömmlichen Krafttraining auch sofort. Es reicht einfach schon eine kleine Belastung, um Erfolge zu erzielen.
- Hilfe zur Selbsthilfe, Kaatsu dient hierbei als Werkzeug damit sich der Körper effektiver selbst helfen kann. Keine Zauberei, biologisch und ohne Gluten -
Mein nächster persönlicher Erfolg war, als ich vier Wochen nach der OP endlich mit meinem operierten Bein trainieren durfte. Zwar nur leichte Übungen, da ich weder voll belasten noch anwinkeln konnte und durfte, aber ich konnte direkt spüren wie das Kaatsu meinem schwachen Bein wieder Aktivität gab.
Was man allerdings bei dem ganzen körperlichen Training meist völlig außer acht lässt, ist die Psyche. Nachdem ich keine Unterarmgehstützen mehr brauchte und mein Bein immer weiter belastete, dann um die Weihnachtszeit auch die Schiene weitestgehend abnehmen und wieder Autofahren durfte, da war für mich gedanklich die Verletzung abgeschlossen. Ich konnte ja auch endlich wieder aktiv das Haus verlassen, endlich wieder auf Auswärtsfahrten mitfahren, wieder wirklich live tickern, musste nicht nur daheim rumsitzen und konnte im neuen Jahr auch endlich wieder arbeiten gehen. Körperlich war bzw. ist die Verletzung aber eben noch nicht abgeschlossen, denn mein rechtes Bein ist dem linken weiterhin nicht ebenbürtig was Kraft und Stabilität angeht. Da aber für meinen Kopf alles wieder “normal” ist, ist es extrem nervenzehrend, wenn es eben im Training nicht so läuft oder langsamer läuft als man bzw. ich mir das vornehme und wünsche. Hier ist es für mich auch ein wichtiger Faktor, dass das Team von Physio & Kraftpotential auch auf dieser Ebene für seine Patienten und Kunden da ist und Motivation und Geduld vermittelt.
Das hilft mir zumindest für die Zeit im Training, wenn ich mal wieder daran verzweifle, dass mein Bein nicht das leistet was ich von ihm “erwarte”. Geduld war aber auch noch nie meine Stärke ;)
Es ist noch ein gutes Stück hin bis ich wieder durch den Matsch robbe und über Mauern klettere und springe und mein Weg geht mit dem Team Physio & Kraftpotential weiter. Um mich spätestens für den Motorman Run 2020 im September fit zu kriegen, steht als nächstes der FMS Test an. Hier wird das Gleichgewicht zwischen Beweglichkeit, Muskelstärke und Stabilität beurteilt und daraus ein Trainingsplan erstellt, der mich für mein Ziel fit machen soll.
Lest demnächst in der Blog-Serie: Irgendwas mit Ursache 🤷♀️ - Bling 💡! ACHSO ist das!